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Der Sternenhimmel im September

Hier ist eine Übersicht über das Geschehen am Himmel in diesem Monat. Die Darstellungen des Himmels wurden mit der Freeware Stellarium erstellt. Die hoch vergrößerten Aufnahmen der Planeten entstanden am großen Teleskop der Aachener Sternwarte. Durch Klicken auf die Abbildungen werden diese vergrößert.

Der Sternenhimmel Mitte September gegen 20.30 Uhr in Richtung Südwesten

Im September wird es wieder deutlich früher dunkel. Anfang September sinkt die Sonne gegen 20.00 Uhr unter den Horizont, Ende des Monats bereits gegen 19.00 Uhr.

Im Westen geht das Frühjahrsternbild  Jungfrau unter. Darüber ist der Bärenhüter sichtbar. 

Tief über dem südwestlichen Horizont stehen Waage und Skorpion

 

 

Der Sternenhimmel Mitte September gegen 20.30 Uhr in Richtung Südosten

Tief über dem südlichen Horizont stehen Skorpion, Schütze, Steinbock und Wassermann. Über Skorpion und Schütze erstreckt sich der ausgedehnte Schlangenträger. Skorpion und Schütze sind in unseren nördlichen Breiten nie vollständig sichtbar. Erst von Südeuropa aus sind sie vollständig über dem Horizont zu sehen. 

Höher am Himmel in südöstlicher Richtung stehen Leier, Schwan und Adler

 

 

Der Sternenhimmel in Richtung Norden gegen 20.30 Uhr

Im Norden sehen wir den Großen Bären. Seine sieben hellsten Sterne werden auch als der "Große Wagen" bezeichnet - die offizielle Bezeichnung des Sternbildes lautet jedoch Großer Bär.  Darüber steht der Kleine Bär - auch "Kleiner Wagen" genannt. Die Schwanzspitze des Kleinen Bären markiert den Polarstern. Die Verlängerung unserer Erdachse zeigt ziemlich genau auf den Polarstern. Daher scheint sich der gesamte Himmel um den Polarstern zu drehen, während dieser Stern zu jeder Zeit an der selben Stelle steht.

Über dem nordöstlichen Horizont sehen wir Perseus und darüber die Kassiopeia, die wegen ihrer markanten Form auch als das "Himmels-W" bezeichnet wird. Perseus und Kassiopeia sind - wie viele Sternbilder - Gestalten aus der griechischen Mythologie. 

Der Sternenhimmel gegen 23.00 Uhr in südöstlicher Richtung

Im Osten sind Fische, Widder und Stier aufgegangen. Darüber sehen wir Pegasus, das geflügelte Pferd aus der griechischen Sage und die Königstochter Andromeda.

In diesem Monat sehen wir zwei helle "Sterne", die zu keinem Sternbild gehören, sondern sich langsam zwischen diesen bewegen. Dies sind Saturn  (im Wassermann) - und Jupiter (im Widder). Trotz ihrer riesigen Entfernungen  - Jupiter ist rund 670 Millionen Kilometer von uns entfernt und Saturn über einer Milliarde Kilometer -  sind beide Planeten mit bloßem Auge gut auszumachen . 

 

 

 

Im Teleskop zeigt sich Saturns beeindruckendes Ringsystem. Seine größten Monde werden ebenfalls im Teleskop sichtbar. 

Jupiter ist im Teleskop ebenfalls beeindruckend. Es zeigen sich Wolkenbänder in seiner oberen Atmosphäre sowie seine vier größten Monde. 

In diesem Monat können auch die weit entfernten Eisriesen Uranus und Neptun beobachtet werden. Uranus ist in einer dunklen mondlosen Nacht theoretisch gerade noch mit bloßem Auge erkennbar. Für Neptun benötigt man mindestens ein Fernglas. 

Alle Planeten bewegen sich (mehr oder weniger) in einer Ebene um die Sonne - der sogenannten Ekliptik. An den Himmel projiziert ist die Ekliptik eine Linie. Daher erscheinen die Planeten wie an einer Perlenschnur aufgereiht am Himmel. 

Uranus lässt sich mit einem Fernglas zwischen dem hellen Jupiter und dem Sternhaufen der Plejaden (links oberhalb der Bildmitte) aufspüren. Das auf der Seite liegende "V" links unten im Bild ist der Kopf des Sternbildes Stier. 

Aufgrund seiner Entfernung von fast 3 Milliarden Kilomtern erscheint Uranus im Teleskop als kleines grünes Scheibchen, auf dem keine Einzelheiten sichtbar sind. 

Neptun ist über 4 Milliarden Kilometer von uns entfernt. Im Teleskop sehen wir nur ein winziges bläuliches Scheibchen. 

Der Sternenhimmel gegen 3.00 Uhr morgens in Richtung Südosten

Im Osten geht das markante Wintersternbild Orion auf, gut erkennbar an den drei "Gürtelsternen".

Darüber sehen wir die Zwillinge, mit den Sternen Castor und Polux , und den Fuhrmann mit dem auffallend hellen Stern Capella.

 

 

Der Sternenhimmel gegen 6.00 Uhr morgens in südöstlicher Richtung

Gegen 6.00 Uhr morgens dämmert es im Osten. Frühmorgens gehen Krebs und Löwe auf.  Im Krebs sehen wir in diesem Monat den Planeten Venus als strahlend hellen Morgenstern. 

 

Im Teleskop zeigt die Venus Phasen, wie unser Mond. Im September erscheint sie uns zunächst als schmale Sichel. Im Laufe des Monats wird ihr Anblick von der Erde aus runder und kleiner. Da die Venus ständig von dichten Wolken verhüllt ist, bleibt ihre Oberfläche für uns unsichtbar.

In der zweiten Septemberhälfte wird der Planet Merkur wieder am Morgenhimmel sichtbar.

Merkur, der innerste Planet des Sonnensystems, bewegt sich von der Erde aus gesehen immer in der Nähe der hellen Sonne und wird von deren Licht überstrahlt. Er ist daher nur wenige Wochen im Jahr sichtbar. Ab dem 19. September ergibt sich die seltene Gelegenheit zur Beobachtung. Merkur kann dann mit einem Fernglas tief über dem Horizont in der Morgendämmerung aufgespürt werden. 

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Merkur ist mit bloßem Auge sichtbar, verblasst aber etwas in Dämmerung. Mit einem Fernglas kann man ihn leicht finden. Im Teleskop erscheint er als winziger "Halbmerkur".

Am 23. September ist Herbst-Tagundnachtgleiche. An diesem Tag geht überall auf der Erde die Sonne genau im Osten auf und genau im Westen wieder unter - Tag und Nacht sind gleich lang. Die Sonne wandert zu diesem Zeitpunkt durch das Sternbild Jungfrau.