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Hier ist eine Übersicht über das Geschehen am Himmel in diesem Monat. Die Darstellungen des Himmels wurden mit der Freeware Stellarium erstellt. Die Aufnahmen der Planeten entstanden an der Sternwarte Aachen. Durch Klicken auf die Abbildungen werden diese vergrößert.

Der Sternenhimmel Mitte Mai gegen 22.00 Uhr in Richtung Westen

Im Mai wird es erst sehr spät dunkel. Mitte Mai sinkt die Sonne erst gegen 21.00 Uhr unter den Horizont. Etwa eine Stunde später werden die ersten Sterne in der Dämmerung sichtbar.  

Im Westen gehen die Wintersternbilder Zwillinge und Krebs unter. In südlicher Richtung sehen wir die Frühjahrsternbilder Löwe und Jungfrau. Vom 17. bis zum 20. Mai zieht der zunehmende Mond durch die Jungfrau.

 

Der Sternenhimmel Mitte Mai gegen 22.00 Uhr in Richtung Südosten

Im Südosten gehen die Waage und der ausgedehnte Schlangenträger auf. Darüber sehen wird den Bärenhüter mit dem hellen Stern Arktur und den Herkules.

Der Sternenhimmel Mitte Mai gegen 22.00 Uhr in Richtung Norden

Im Norden, auf dem Kopf stehend, sehen wir den Großen Bären. Seine sieben hellsten Sterne werden auch als der "Große Wagen" bezeichnet - die offizielle Bezeichnung des Sternbildes lautet jedoch Großer Bär. 

Darunter sehen wir den Kleinen Bären - auch "Kleiner Wagen" genannt. Die Schwanzspitze des Kleinen Bären markiert den Polarstern. Die Verlängerung unserer Erdachse zeigt ziemlich genau auf den Polarstern. Daher scheint sich der gesamte Himmel um den Polarstern zu drehen, während dieser Stern zu jeder Zeit an der selben Stelle steht.

Um den Kleinen Bären windet sich der ausgedehnte Drache.

Der Sternenhimmel gegen Mitternacht in Richtung Südosten

Im Osten sehen wir die Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler. Ihre hellen Sterne Wega, Deneb und Altair bilden das sogenannte "Sommerdreieck". Das Sommerdreieck ist kein Sternbild, sondern ein Asterismus - ein Muster von Sternen.

Tief über dem südöstlichen Horizont steht Antares, der rötliche Hauptstern des Sternbildes Skorpion. Der Skorpion steigt in unseren nördlichen Breiten nie ganz über den Horizont.

Über dem Skorpion erhebt sich der Schlangenträger. In den Armen hält er die Schlange. Die Schlange ist das einzige Sternbild, das aus zwei Teilen besteht.

Der Sternenhimmel gegen 3.00 Uhr morgens in Richtung Südosten

Im Südosten gehen Schütze und Steinbock auf.

Durch die Sternbilder Schütze, Schild, Adler und Schwan zieht sich das Band der Milchstraße. Die Milchstraße ist unsere Heimatgalaxie - ein riesiges System, bestehend aus ca. 200 Milliarden Sternen. Unsere Sonne ist ein relativ kleiner gelber Stern in einem der Spiralarme der Galaxie. Das Zentrum der Galaxie liegt in Richtung des Sternbildes Schütze, daher ist dort die Sternendichte besonders hoch. Im schimmernden Band der Milchstraße nehmen wir dunkle Gebiete wahr. Es scheint so, als ob dort weniger Sterne vorhanden wären. Tatsächlich befinden sich dort riesige Wolken aus Gas und Staub, die das Licht der dahinter liegenden Sterne "verschlucken".

Viele Menschen haben noch nie bewusst die Milchstraße gesehen. Dies liegt an der dramatisch zunehmenden Lichtverschmutzung. Als Lichtverschmutzung bezeichnet man die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Beleuchtung. Dadurch wird der Himmel so aufgehellt, dass nur noch wenige, sehr helle Sterne sichtbar sind. Von einem dunklen Standort aus, wie z.B. der Eifel, ist die Milchstraße mit bloßem Auge leicht zu finden. 

Der Sternenhimmel gegen 4.30 Uhr in Richtung Südosten

Gegen 4.30 Uhr morgens wird es im Osten bereits hell. Gegen 5.30 Uhr geht die Sonne im Nordosten auf.

Vor Sonnenaufgang sehen wird die Herbststernbilder Wassermann, Fische und Pegasus im Osten aufgehen.

Tief über dem östlichen Horizont sehen wir zwei "Sterne", die zu keinem Sterbild gehören. Dies sind die Planeten Saturn und Mars.

Mars und Saturn sind mit bloßem Auge sichtbar. Mars ist in diesem Monat ca. 286 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, Saturn ca. 1,5 Milliarden Kilometer. Mars braucht für einen Umlauf um die Sonne 687 Tage, der weit entfernte Saturn 29 Jahre und 166 Tage. Unser Planet Erde ist der Sonne näher und umkreist sie in "nur" 365 Tagen. Dadurch überholt unsere Erde die fernen Planeten Mars und Saturn sozusagen "auf der Innenspur". 

Die Lichtjahre entfernten Sterne der Sternbilder stehen scheinbar fest (fix) am Himmel und heißen daher auch Fixsterne. Die Sternbilder sehen daher für uns immer gleich aus. So wird z.B. der Große Bär in 1.000 Jahren für einen Beobachter auf der Erde so aussehen wie heute. Tatsächlich weisen aber auch die Fixsterne eine Eigenbewegung auf, die durch sorgfältige Messungen ermittelt werden kann. In 100.000 Jahren haben sich die Sterne des Großen Bären so weit auseinander bewegt, dass wir das Sternbild nicht mehr wiedererkennen würden.

Die Planeten des Sonnensystems sind uns dagegen sehr viel näher. Durch ihre Bewegungen um die Sonne bewegen sie sich relativ schnell am Himmel und wandern durch die Sternbilder. In diesem Monat sehen wir Mars und Saturn in Richtung des Sternbildes Wassermann.

Mit bloßem Auge erscheint Mars leicht rötlich. Er wird daher auch der rote Planet genannt. Im Teleskop ist er im Mai noch als kleines Scheibchen sichtbar, auf dem kaum Einzelheiten erkennbar sind. In den nächsten Monat verringert sich der Abstand Erde - Mars deutlich, wodurch sich die Beobachtungsmöglichkeiten verbessern.

Saturn ist relativ hell und mit bloßem Auge leicht zu finden. Im Teleskop sehen wir das beeindruckende Ringsystem und seine hellsten Monde. Bislang wurden beim Saturn 146 Monde entdeckt, die ihn umkreisen. 7 Monde sind so groß und hell, dass wir sie mit dem Teleskop der Aachener Sternwarte beobachten können.