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Hier ist eine Übersicht über das Geschehen am Himmel in diesem Monat. Die Darstellungen des Himmels wurden mit der Freeware Stellarium erstellt. Durch Klicken auf die Abbildungen werden diese vergrößert.

Der Sternenhimmel Mitte April gegen 21.00 Uhr in Richtung Südwesten

Im Westen gehen Widder und Stier unter.

In südlicher Richtung sehen wir die auffallenden Wintersternbilder Orion, Zwillinge und Großer Hund

Tief über dem westlichen Horizont ist Jupiter, größter Plandet des Sonnensystems, sichtbar. War er in den Vormonaten noch strahlend hell, so verblasst er im April in der hellen Abenddämmerung. Gegen 22.30 Uhr geht Jupiter im Westen unter.

Am 12. April zieht die Sichel des zunehmenden Mondes durch den Stier. 

Der Sternenhimmel Mitte April gegen 21.00 in Richtung Südosten

Im Osten sind Löwe und Jungfrau aufgegangen. 

Über dem östlichen Horizont sehen wir den Bärenhüter mit dem hellen Stern Arktur. 

In südlicher Richtung stehen die eher unauffälligen Sternbilder Wasserschlange, Becher und Rabe

Der Sternenhimmel Mitte April gegen 21.00 Uhr in Richtung Norden

Im Norden, auf dem Kopf stehend, sehen wir den Großen Bären. Seine sieben hellsten Sterne werden auch als der "Große Wagen" bezeichnet - die offizielle Bezeichnung des Sternbildes lautet jedoch Großer Bär. 

Darunter sehen wir den Kleinen Bären - auch "Kleiner Wagen" genannt. Die Schwanzspitze des Kleinen Bären markiert den Polarstern. Die Verlängerung unserer Erdachse zeigt ziemlich genau auf den Polarstern. Daher scheint sich der gesamte Himmel um den Polarstern zu drehen, während dieser Stern zu jeder Zeit an der selben Stelle steht.

Um den Kleinen Bären windet sich der ausgedehnte Drache.

Der Sternenhimmel gegen Mitternacht in Richtung Südosten

Im Südosten geht die Waage auf, im Osten der ausgedehnte Schlangenträger. Darüber sehen wir Herkules, den Helden aus der Sage. 

In südlicher Richtung stehen Löwe, Jungfrau und das Haar der Berenike am Himmel. 

In der Gegend um die Sternbilder Löwe, Jungfrau und Haar der Berenike sind zahlreiche Galaxien sichtbar. Galaxien sind riesige Ansammlungen von hunderten Milliarden Sternen.  Die "Milchstraße", die wir nachts sehen, ist eine solche Galaxie. Unsere Sonne ist einer von etwa 200 Milliarden Sternen, aus denen die Michstraße besteht. 

Die Galaxien, die wir in Richtung Löwe, Jungfrau und Haar der Berenike sehen, sind mindestens 20 Millionen Lichtjahre entfernt. Mit bloßem Auge sind sie nicht erkennbar aber bereits im Fernglas werden sie als neblige Fleckchen sichtbar.

Erst mit großen Teleskopen oder auf lang belichteten Fotos werden die Strukturen der Galaxien erkennbar. 

Etwas unterhalb des Sternbildes Löwe (lateinisch: Leo) findet man eine Gruppe von drei Spiralgalaxien, die als Leo-Triplet bezeichnet wird. Dies sind die Galaxien M 65 (nahe der Bildmitte), M 66 (rechts oberhalb) und NGC 3628 (rechts unten im Bild). 
Die Galaxien sind etwa 30 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. 

M 65 und M 66 sind bereits im Fernglas als neblige Fleckchen auszumachen. Der im 18. Jahrhundert aktive Astronom Charles Messier hat sie in seinen Katalog nebliger Objekte aufgenommen. Messier war "Kometenjäger" und suchte den Himmel systematisch nach neuen Kometen ab. Da er immer wieder auf neblige Objekte stieß, die jedoch keine Kometen waren, fertigte er einen Katalog an, um Verwechslungen auszuschließen. Der "Messier-Katalog" enthält 110 interesssante Objekte, die bereits mit relativ  kleinen Fernrohren zu sehen sind.

Die Galaxie NGC 3628 übersah Messier, da sie lichtschwächer ist. Diese Galaxie sehen wir genau von der Seite. Im größeren Teleskop und auf Fotos ist deutlich ein dunkles Staubband erkennbar.

Der Sternenhimmel in Richtung Südosten gegen 3.00 Uhr morgens

Im Südosten geht der Skorpion auf. In unseren Breiten steigt er nie ganz über den Horizont. Erst von südlicheren Gegenden aus, wie Südeuropa, ist er vollständig zu sehen. 

Über dem Skorpion erhebt sich der ausgedehnte Schlangenträger. In der Antike repräsentierte das Sternbild den heilkundigen Asklepios (lateinisch: Äskulap). In seinen Armen hält er eine Schlange. Dies ist die Schlange, die sich um den Äskulapstab, dem Symbol der Heilkunst, windet. Die Schlange ist das einzige Sternbild, das aus zwei Teilen besteht - dem Schlangenkopf und dem Schlangenschwanz. 

Über dem östlichen Horizont sehen wir die Sommersternbilder Adler, Leier und Schwan

Der Sternenhimmel in Richtung Südosten gegen 5.30 Uhr

Gegen 5.30 Uhr morgens wird es im Osten hell. Tief über dem südlichen und südöstlichen Horizont erstrecken sich Skorpion, Schütze, Steinbock und Wassermann

Im Osten gehen die Fische auf. Darüber sehen wir das ausgedehnte Rechteck des Pegasus, dem geflügelten Pferd aus der Sage. 

Zur Zeit ist der Komet 12P/Pons-Brooks am Abendhimmel sichtbar. 

Pons-Brooks benötigt für einen Umlauf um die Sonne 71,32 Jahre. Den sonnennächsten Punkt auf seiner Bahn (das Perihel) erreicht er am 21. April 2024. Er ist dann rund 116 Millionen Kilometer von der Sonne und 240 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Seinen erdnächsten Punkt erreicht er am 2. Juni 2024 und ist dann 232 Millionen Kilometer von uns entfernt. Nach seinem Besuch des inneren Sonnensystems entfernt sich der Komet wieder. Der sonnenfernste Punkt seiner Bahn (das Aphel) liegt jenseits der Bahn des Planeten Neptun. 

12P/Pons-Brooks zieht im April durch die Sternbilder Widder und Stier. Nach Sonnenuntergang kann er mit einem Fernglas als nebliges Fleckchen über dem westlichen Horizont in der Abenddämmerung aufgespürt werden. Mit bloßem Auge ist er nicht sichtbar. Als Orientierung kann der helle Planet Jupiter dienen. 

Auf Fotos wird der Schweif des Kometen sichtbar.

Der eigentliche Kometenkern ist nur etwa 30 km groß. Er besteht im wesentlichen aus Wassereis, gefrorenem Kohlendioxid ("Trockeneis"), Kohlenmonoxid, Methan, Ammoniak und Staub.  Nähert sich ein Komet der Sonne erwärmt er sich. Die flüchtigen Bestandteile verdampfen und reißen Staubpartikel. Es bildet sich eine sogenannte Koma aus, die einen Durchmesser von mehreren Hunderttausend Kilometern aufweist. Ein geladener Teilchenstrom, der ständig von der Sonne strömt, der "Sonnenwind", verformt die Koma zu einem lang gestreckten Schweif, der sich über Millionen Kilometer in den Weltraum erstreckt. 

Von Mitte bis Ende April ist der Meteorstrom der Lyriden aktiv. Unsere Erde stößt in dieser Zeit mit winzigen Partikeln zusammen, die der langperiodische Komet C/1861 G1 (Thatcher) bei seinem Umlauf um die Sonne verloren hat. Wenn die Partikel mit hoher Geschwindigkeit mit der Erdatmosphäre zusammenstoßen, verglühen sie vollständig. Diese Leuchterscheinung sehen wir als "Sternschnuppen".

Das Maximum der Lyriden wird am 23. April erreicht. Dann können bis zu 20 Meteore pro Stunde aufleuchten.  

Ihren Namen haben die Lyriden vom Sternbild Leier (lateinisch: Lyra), da sie scheinbar aus der Richtung dieses Sternbildes kommen.